Montag, 8. März 2010

Der Cine-Sloughi empfiehlt: HUNDE AUS SAMT UND STAHL. Filmmuseum Wien.

Wenn das Filmmuseum zur Hundeschau lädt, müssen vierbeinige Gefährten trotzdem draussen bleiben. Schließlich wird dort eine andere Art des Kinogangs praktiziert, als der monatliche Doggy-Day im Admiral-Kino.
Credo: das unsichtbare Kino. Idee: Peter Kubelka. Soviel dazu.



RAMSES (2009)
Regie: Romuald Karmakar; Kamera: Frank Griebe. Farbe, 13 min
HUNDE AUS SAMT UND STAHL (1989)
Ein Film von Romuald Karmakar; Kamera: Bernd Neubauer. Farbe, 52 min

Eine Miniatur: ein Hauptwerk.
In Ramses führt Karmakar seine ­frühen Außenseiterstudien fort und erweist einem Lieblingsfilm Reverenz (Utopia von Sohrab Shahid Saless). Karmakars persischer Nachbar erinnert sich in seiner deutschen Animierbar an die Dekaden: eine brutal-komische Erzählung über die Perversion der deutschen Gesellschaft, kulminierend in der unvergesslichen Ansage: „Ich danke der deutschen Nation, ich danke dem deutschen Volk.” Zwanzig Jahre vorher - eine andere Ansage: Karmakar beschließt, jene Menschen und Welten zu porträtieren, die das liberal-kulturbürgerliche Milieu für schlichtweg untragbar hält. Menschen aus „Randzonen“. Hunde aus Samt und Stahl ist sein erster Höhepunkt auf diesem Weg: Das damalige „Reizthema” Pitbullterrier führte Karmakar zu jenen, die mit diesen Hunden leben. Das herbe, vibrierende, filmisch ausgedrückte Verhältnis, das er zu den Prot­agonisten entwickelt, ist der pure Gegenentwurf zu jener falschen Intimität, die (bis heute) im Realitätsfernsehen und -kino regiert."


In Anwesenheit von Romuald Karmakar (21.3.)

Zum Auftakt: Präsentation des neuen Buchs über den Regisseur am 21.3.

TERMINE: Sonntag, 21. März - 19 Uhr. Mittwoch, 7.April - 19 Uhr. Dt OF.




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